Schweizer Volkstänze und ihre Geschichte

Die Schweizer Volkstänze sind ein lebendiger Teil der Schweizer Folklorekultur. In der Zentralschweiz allein gibt es 87 Trachtenvereine in 158 Gemeinden. Diese Vereine pflegen traditionelle Tanzformen wie Schottisch, Polka und Walzer.

Die Ländlermusik begleitet oft diese Tänze. Eine besondere Tradition ist das „Bödälä“, bei dem die Tänzer rhythmisch mit den Füßen stampfen. Dies zeigt die Vielfalt der Schweizer Volkstänze.

Die Volkstanzkommission der Schweizerischen Trachtenvereinigung fördert die Weiterentwicklung dieser Tradition. Sie kümmert sich um die Ausbildung von Tanzleitern und gibt Tanzbeschreibungen heraus. Das nächste Eidgenössische Trachtenfest findet 2024 in Zürich statt.

Die Schweizer Volkstänze verbinden Generationen und bewahren kulturelles Erbe. Sie werden bei Festen und Veranstaltungen aufgeführt und tragen so zur Erhaltung der Schweizer Folklorekultur bei.

Einleitung in die Welt der Schweizer Volkstänze

Die Schweizerischen Tanztraditionen sind ein faszinierender Teil der Alpenkultur. Sie spiegeln die reiche Geschichte und Vielfalt des Landes wider. Von ländlichen Wurzeln bis zu modernen Interpretationen haben diese Tänze eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen.

Ursprung und Entwicklung

Die traditionellen Tänze der Alpenregion entstanden in der ländlichen Kultur der Schweiz. Über Jahrhunderte entwickelten sie sich zu einem wichtigen Bestandteil des kulturellen Erbes. Viele Tänze erzählen Geschichten aus dem Alltag, wie Handwerksberufe oder Brautwerbung.

Vielfalt der Tänze

Die Schweizerischen Tanztraditionen zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus. Zu den beliebtesten Tänzen gehören:

  • Polka
  • Mazurka
  • Ländler

In der Zentralschweiz gibt es 87 Trachtenvereine in 158 Gemeinden, die sich der Pflege von Volkstänzen widmen. Diese Vereine spielen eine wichtige Rolle bei der Bewahrung und Weitergabe der traditionellen Tänze der Alpenregion.

Die Schweizerischen Tanztraditionen erleben seit 1999 eine Renaissance. Festivals wie Alpentöne in Altdorf, das Naturtonfestival im Toggenburg und die Stubete am See in Zürich tragen zur Wiederbelebung bei. Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für die Neue Volksmusik und fördern das Interesse an den traditionellen Tänzen der Alpenregion.

Regionale Unterschiede in den Volkstänzen

Die Schweiz ist reich an Volkstanztraditionen, die von Region zu Region variieren. Diese Vielfalt spiegelt die kulturelle Diversität des Landes wider und ist ein wichtiger Teil der Eidgenössischen Brauchtumspflege.

Tänze der Deutschschweiz

In der Deutschschweiz erfreuen sich die Appenzeller Tänze großer Beliebtheit. Sie zeichnen sich durch ihre Lebendigkeit und Ausdrucksstärke aus. Ein bekannter Tanz ist das „Bödälä“ oder „Gäuerle“, bei dem rhythmisches Stampfen eine zentrale Rolle spielt.

Tänze der Romandie

Die Romandie hat ihre eigenen Tanztraditionen entwickelt, beeinflusst von der französischen Kultur. Hier finden sich oft elegante Paartänze, die sich durch fließende Bewegungen auszeichnen.

Tänze des Tessins

Im Tessin spürt man den italienischen Einfluss in den Volkstänzen. Die Tänze sind oft temperamentvoll und werden von lebhafter Musik begleitet. Sie bilden einen wichtigen Teil der lokalen Feste und Traditionen.

Die regionale Vielfalt der Schweizer Volkstänze zeigt sich auch in den über 700 verschiedenen Trachten, die nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern auch innerhalb der Kantone variieren. Diese Vielfalt wird von den über 16.000 Mitgliedern in 650 Trachtenvereinen gepflegt und bei Veranstaltungen wie dem Eidgenössischen Trachtenfest präsentiert.

Tradition und Brauchtum in den Tänzen

Die Schweizer Volksmusik und Volkstänze sind ein lebendiges Erbe, das bei Festen und Feiern eine zentrale Rolle spielt. Trachtengruppen bewahren diese Traditionen und führen sie bei verschiedenen Anlässen auf.

Bedeutung von Festen und Feiern

Das Unspunnenfest ist ein Höhepunkt für Volkstanzfreunde. Etwa 2000 aktive Tänzer zeigen ihr Können und laden Besucher zum Mitmachen ein. Die Arena bietet Zuschauern einen guten Blick auf die komplexen Tanzfiguren.

Volkstänze wie der Bändertanz werden oft von acht bis zwölf Paaren aufgeführt. Sie sind Teil von Bräuchen wie dem Maibaumaufstellen, das bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. In manchen Gegenden stellen unverheiratete Männer kleinere „Maien“ vor die Häuser lediger Frauen.

Überlieferung durch Generationen

Seit den 1920er Jahren entstanden Choreografien, um das Brauchtum zu bewahren. Eine eigene Tanzschrift wurde entwickelt, da Tänze nicht so einfach wie Lieder weitergegeben werden konnten. Heute leiten Tanzleiter wie Jutzi wöchentliche Trainings und Einstiegskurse.

Die Volksmusik der Schweiz ist international beeinflusst. Trachten werden der Mode angepasst, was zeigt, dass der Volkstanz im Wandel ist. Er vermittelt Verbundenheit in Familien und Gruppen und wird so von Generation zu Generation weitergegeben.

Tanzformen und Stile der Schweiz

Die Schweizer Folklorekultur bietet eine reiche Palette an Tanzformen. Von Gruppentänzen bis hin zu Paartänzen zeigt sich die Vielfalt der Schweizer Volkstänze. In der Zentralschweiz pflegen 87 Trachtenvereine aktiv diese Tradition.

Gruppen- und Paartanz

Beliebte Tanzformen umfassen Schottisch, Polka, Walzer, Mazurka, Marsch-Fox und Foxtrott. Ein besonderer Stil ist das „Bödälä“ oder „Gäuerle“. Hier stampfen die Tänzer rhythmisch mit den Füßen und begleiten so die Ländlermusik. In Illgau ist das „Gäuerlen“ fester Teil der Sennenchilbi als Gruppentanz für Männer.

Einflüsse aus anderen Kulturen

Die Schweizer Tanzkultur hat sich durch Einflüsse aus Nachbarländern bereichert. Dies zeigt sich in der Vielfalt der Stile. Die Jenischen in der Schweiz mischen traditionelle Rhythmen mit Ländler und bevorzugen das Schwyzerörgeli. Auch moderne Einflüsse finden Einzug. Der Film „Bödälä“ zeigt neben dem traditionellen Stampftanz auch Stepptanz, Flamenco und Irish Dance.

  • Schwyzerörgeli und Akkordeon dominieren in Ländlerkapellen
  • „Priis-Bödälä“ Wettbewerbe küren die besten Tänzer
  • Radiosender wie Radio Eviva fördern Schweizer Volksmusik

Die Alphornklänge bilden oft die musikalische Grundlage für diese vielfältigen Tanzformen. Sie verbinden Tradition mit moderner Interpretation und halten so die Schweizer Folklorekultur lebendig.

Instrumente und Musik der Volkstänze

Die Schweizer Volkstänze sind eng mit ihrer musikalischen Begleitung verwoben. Die Ländlermusik bildet das Herzstück dieser Tradition und prägt die Melodien vieler Tänze.

Traditionelle Instrumente

In der Schweizer Volksmusik kommen verschiedene Instrumente zum Einsatz:

  • Akkordeon
  • Klarinette
  • Kontrabass
  • Geige
  • Alphorn

Die Alphornklänge verleihen der Musik eine besondere Note und sind ein Symbol der Schweizer Alpenkultur. Früher waren auch Dudelsack, Drehleier und Flöte beliebt.

Typische Melodien und Rhythmen

Die Ländlermusik zeichnet sich durch fröhliche und beschwingte Melodien aus. Beliebte Tanzformen sind:

  • Walzer im 3/4-Takt
  • Polka im 2/4-Takt
  • Landler, ein langsamer Tanz im 3/4-Takt
  • Zwiefache mit wechselndem Rhythmus

Jodler, eine typisch alpenländische Gesangsform, bereichern die Volksmusik mit ihren charakteristischen Tonsprüngen. Die Vielfalt der Schweizer Volkstänze spiegelt sich in einer Sammlung von 26 Tänzen aus allen Kantonen wider.

Volkstänze in der modernen Gesellschaft

Die Eidgenössische Brauchtumspflege erlebt in der heutigen Zeit eine Renaissance. Volkstänze sind nicht mehr nur Teil der Tradition, sondern entwickeln sich zu einem beliebten Freizeitvergnügen. Das Eidgenössische Trachtenfest in Schwyz ist ein Paradebeispiel für die Lebendigkeit der Schweizerischen Tanztraditionen.

Veranstaltungen und Festivals

Tanzfestivals begeistern Jung und Alt. Ein Highlight ist die Aufführung mit 950 Tänzern, die nur einmal gemeinsam proben. 200 Sänger tragen Lieder in vier Landessprachen vor, begleitet von der Ländlerkapelle. Das Programm umfasst 212 Jahre Tanzgeschichte und spiegelt die Entwicklung der Volkstänze wider.

Schweizerische Tanztraditionen

Bildung und Workshops

Um die Schweizerischen Tanztraditionen zu erhalten, gibt es vielfältige Bildungsangebote. Workshops vermitteln traditionelle und moderne Volkstänze. Sie richten sich an alle Altersgruppen und fördern den Austausch zwischen den Generationen. Diese Initiativen tragen zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei und machen die Eidgenössische Brauchtumspflege für neue Generationen attraktiv.

Die Vielfalt der Tänze reicht von historischen Formen wie Menuett und Gavotte bis zu modernen Interpretationen. Einflüsse aus anderen Kulturen bereichern das Repertoire. So entsteht eine faszinierende Mischung aus Tradition und Innovation, die die Lebendigkeit der Schweizer Volkstanzkultur unterstreicht.

Fazit: Der Wert der Schweizer Volkstänze

Die Schweizer Volkstänze sind ein kostbares Erbe der Eidgenössischen Brauchtumspflege. Sie spiegeln die reiche Vielfalt der Schweizer Folklorekultur wider und verbinden Menschen über Generationen hinweg. Wie der Flamenco in Spanien, der 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, verdienen auch die Schweizer Volkstänze besondere Anerkennung.

Erhalt der Kultur

Der Erhalt dieser Tanztraditionen ist von großer Bedeutung. Ähnlich wie Karl Horak, der von 1920 bis 1992 Volkstänze erforschte und förderte, engagieren sich heute viele Schweizer für den Fortbestand ihrer Tanzkultur. Das „Tiroler Volkstanzbuch“ von 1974 wird noch immer genutzt – ein Beweis für die Langlebigkeit gut dokumentierter Traditionen.

Förderung der Gemeinschaft

Schweizer Volkstänze stärken den Gemeinschaftssinn. Sie bieten, wie einst in ländlichen Gebieten, eine Plattform für soziale Interaktionen und Selbstausdruck. Die Zeitschrift „STUFE“, die viermal jährlich in einer Auflage von 1.600 Exemplaren erscheint, trägt zur Verbreitung dieser Tradition bei. So bleibt die Schweizer Folklorekultur lebendig und relevant für kommende Generationen.